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Drachenwut's PolitikblogPolitische KorrektheitPolitische Korrektheit (dengl. pollitickel koräktnäss) ist heutzutage, dass logisch-auf sich beruhende Gegenteil von faktischer Korrektheit. |
Rechtsextremer
Terror in Norwegen: Bekenntnis zum Zionismus
von Stephan Steins
Die Hintergründe und Zusammenhänge des (zweiteiligen) Terroranschlags in
Norwegen vom Freitag (22.07.2011) dürften die Weltöffentlichkeit noch einige
Zeit beschäftigen. In den Medien kursieren allerlei Spekulationen und
Interpretationen zu den Ereignissen, mögliche Urheberschaften und politische
Hintergründe.
Denkbar sind eine geheimdienstliche Operation zur Manipulation der norwegischen
Regierung und Gesellschaft (und der Weltöffentlichkeit) ebenso, wie die Tat
eines geisteskranken Einzeltäters oder einer politisch motivierten Sekte.
Auch eine Kombination aus beidem ist möglich, bedienen sich Geheimdienste doch
gerne psychisch labiler Menschen oder unerfahrener und naiver Jugendlicher, um
diese zu beeinflussen, zu Taten zu animieren und mit dem erforderlichen
Rüstzeug auszustatten. Dass Letzteres keine Spekulation, sondern historischer
Fakt ist, belegen bspw. Dokumentationen zum politisch motivierten Terrorismus
von rechts und "links" in den 1970er Jahren in Deutschland und
Italien.
Eine politische Wertung derartiger Ereignisse verliert stets dann an
Glaubwürdigkeit, wenn diese lediglich versucht Klischees zu bedienen, also
Erklärungsmuster allein entlang augenscheinlicher Raster entwickelt, ohne der
Interpretation vermeintlicher Fakten eine kriminalistische Bestandsaufnahme
vorausgehen zu lassen.
Erläutern wir dies anhand eines Beispiels: Der mutmaßliche Attentäter, dessen
Name mit Anders Behring Breivik angegeben wird, soll erst Tage vor dem
Terroranschlag eine Seite auf der Internet-Kommunikationsplattform
"facebook" eingerichtet haben (mittlerweile durch facebook gelöscht).
Die auf dieser Internet-Seite gemachten Angaben zur Person (u.a. „christlich",
„konservativ“ etc.) dienen zahlreichen Medien als Quelle bei der Interpretation
der Persönlichkeit des Tatverdächtigen und dessen weltanschaulicher
Orientierung.
Es ist möglich, dass Anders Behring Breivik diese facebook-Seite selbst
erstellt hat. Es ist aber genau so gut möglich, dass dem nicht so ist.
Was manche Laien dabei nicht klar vor Augen haben: Wir wissen nicht, wer diese
facebook-Seite angelegt hat und zu welchem Zweck, in welcher Absicht dies
geschah.
Bei der Anmeldung bei facebook erfolgt keine Identitätsprüfung, wie bspw. bei
der Einrichtung eines Bankkontos. Jeder kann eine Seite bspw. im Namen seines
verhassten Nachbarn anlegen und darauf der Welt verkünden: Ich bin doof!
Erst wenn der so verunglimpfte Nachbar die Seite entdeckt und sich bei facebook
beschwert, wird facebook aktiv und entfernt die gefälschte Identität nebst
Seite.
Ebenfalls möglich ist es, bei facebook (und anderen sozialen Netzwerken) Konten
und Seiten einzurichten von Personen, die niemals geboren wurden, also frei
erfundene Identitäten. Derlei Manipulationen nennt man "fake-accounts“.
Das Vorgenannte sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn wir uns das zweite
im Internet aufgetauchte Dokument des Anders Behring Breivik näher betrachten.
Dabei handelt es sich um das 1.500 Seiten umfassende sog. politische
"Manifest" des Tatverdächtigen, welches unter dem Namen „2083
European Declaration of Independence“ und unter dem Pseudonym "Andrew
Berwick" zirkuliert [1] und
dessen Authentizität die norwegische Polizei laut einer Meldung der
Nachrichtenagentur "Reuters" inzwischen bestätigt hat.
Der Inhalt des Dokuments widerlegt die plakative These vom Neonazi Anders
Behring Breivik, bekräftigt jedoch dessen rechtsextremistische Gesinnung.
Bemerkenswert ist, dass in bürgerlichen Medien rechtsextrem und Nazi immer
wieder synonym gesetzt wird. Es erfolgt keine Unterscheidung zwischen den
verschiedenen Spielarten, Fraktionen und nationalen Bezugsrahmen rechtsextremer
und faschistischer Weltanschauungen, die sich, nicht anders als in anderen
politischen Spektren, mitunter diametral entgegenstehen.
Das "Prädikat" Neonazi soll hier offenbar dazu dienen, ein genaueres
Hinsehen, weitere Hinterfragungen zu unterbinden. Stempel Neonazi drauf - Fall
erledigt.
Leider wird ein derartig oberflächliches Vorgehen dem Anspruch nach
antifaschistischer Aufklärung einmal mehr in keiner Weise gerecht.
So lesen wir in besagtem Machwerk: „Wenn es eine historische Figur und
vergangenen germanischen Führer gibt, den ich hasse, so ist es Adolf Hitler. Wenn
ich mit einer Zeitmaschine ins Berlin von 1933 reisen könnte, wäre ich der
erste, der mit der Absicht ihn zu töten gehen würde.“
(Original: If there is one historical figure and past Germanic leader I hate
it is Adolf Hitler. If I could travel in a time-machine to Berlin in 1933, I
would be the first person to go – with the purpose of killing him.)
Und weiter lesen wir: „So lasst uns zusammen mit Israel kämpfen, mit unseren
zionistischen Brüdern gegen alle Antizionisten, gegen alle Kulturmarxisten/Multikulturalisten.“
(Original: So let us fight together with Israel, with our Zionist brothers
against all anti-Zionists, against all cultural Marxists/multiculturalists.)
Ideologisch erinnern diese Aussagen bspw. an den Niederländischen zionistischen
Rechtsextremisten Geerd Wilders, wenn dieser u.a. folgendes postuliert: „Zunächst
einmal ist die westliche Zivilisation die freieste und die florierendste auf
Erden. (...) In dieser Beziehung können wir von Amerika, der freiesten Nation
der Erde, etwas lernen. (...)
Es liegt in Ihrer Verantwortung, an der Seite derer zu stehen, die durch den
Islam bedroht sind, wie der Staat Israel und Ihre jüdischen Landsleute.“ [2]
Die Legende vom neonazistischen Hintergrund des Terroranschlags in Norwegen
ist, zumindest ausweislich des vorliegenden Dokuments, somit unhaltbar.
Hingegen ergibt sich ein Bezug zum zionistischen Rechtsextremismus, über den
man jedoch in den imperialen Mainstreammedien noch nichts gelesen hat. Obwohl
zahlreiche echte oder vermeintliche Details der Vorgänge in den Medien rauf und
runter gebetet werden, findet der zionistische Hintergrund, immerhin ein
zentraler Hinweis auf das Tatmotiv, bislang auffallender Weise keinerlei
Erwähnung.
Man darf gespannt sein, welche Wirrungen und Wendungen der Fall noch nehmen
wird.
Festzuhalten gilt es insbesondere auch, dass Norwegen im Herbst vor der
Vollversammlung der Vereinten Nationen die Anerkennung Palästinas als
offiziellem Staat unterstützen will und im Vorfeld bereits jetzt die Vertretung
Palästinas in Norwegen zur offiziellen Botschaft erhoben hat. [3]
Mit dieser Haltung steht Norwegen in deutlicher Opposition zu allen anderen
NATO-Staaten.
Kommentar des
Drachenwut-Politikblogs:
Damit Sie sich selber ein Bild
über Wahr oder Meinungsmache bilden können, stellt dragaonordestino.net
beide Dokumente hier ins Netz
zum runterladen.
A
European Declaration of Indepence von
Anders Behring Breivik (PDF – 7,08MB) oder
hier als WinZip (PDF – 7,125MB – download-Fenster, weniger Wartezeit)
Anders
Behring Breivik FACEBOOK (PDF – 0,493MB)
Quelle: http://rotefahne.eu/headline163645.html
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