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Drachenwut's PolitikblogPolitische KorrektheitPolitische Korrektheit (dengl. pollitickel koräktnäss) ist heutzutage, dass logisch-auf sich beruhende Gegenteil von faktischer Korrektheit. |
Aus
Libyen: Bericht von Webster Tarpley
Von Ingo
Hagel
30. Juni 2011
Vor einigen Wochen hatte ich hier auf Umkreis-Online über die eigentlichen Hintergründe des Krieges der USA, England und
Frankreich gegen Libyen berichtet. Die UN-Resolution hatte„nur“ von der Durchsetzung einer Flugverbotszone gesprochen, nun
wird Libyen bombardiert, was einen Bruch der UN-Resolution bedeutet:
Mittlerweile hat die Nato „zugegeben, mehrere libysche Zivilisten bei
einem Luftangriff getötet zu haben. Grund
soll ein technischer Fehler gewesen sein.“ „Es
scheint, als ob eine Bombe nicht das beabsichtigte Ziel getroffen hat.“ …. „Die Nato bedauert den Verlust
unschuldiger Menschenleben“, teilte General Charles Bouchard, Oberbefehlshabers
des Libyen-Einsatzes, mit.
Na klar, das kann doch passieren, aber die Nato
hat sich für den Tod der Zivilisten entschuldigt. Also Schwamm drüber! Außerdem
hat Obama erklärt, diese Mission in
Libyen sei gar kein Krieg. Diesen Rechtsbruch und
diese Lüge nannte der Spiegel beschönigend und verharmlosend einen
„verblüffenden Trick“ beziehungsweise „Kniff“.
Die Berichte anderer Medien geben ein völlig anderes Bild: „Die
Reporterin von RussiaToday, Maria Finoshina, war vor Ort, um sich ein Bild von
den Folgen zu machen, welche die Luftschläge der NATO für die libysche
Bevölkerung haben.“ Die Seite Politaia schreibt weiter (s. dort auch das Video von
RussiaToday):
„Die Folgen sind schrecklich und die Scheinheiligkeit, ja die bewusste
Abstrahierung mit der uns dieser Krieg gegen gegen das libysche Volk
mittlerweile verkauft wird, ist unerhört. Unsere Lügenmedien beschwichtigen und
belügen die Bürger wo es nur geht. Was wirklich vor
Ort vorgeht ist eine menschliche Tragödie! Viele Orte sind mittlerweile menschenleer, da die Bevölkerung aus Angst
vor den Bombardierungen durch die NATO geflohen ist. Die Terrororganisation
NATO, die behauptet, die Menschen vor Gaddafis Terror schützen zu wollen, hat
den zivilen Flughafen Ras Lanuf, 200 km südöstlich von Surt an der
Mittelmeerküste, dem Erdboden gleich gemacht. Weiter wurde eine Gaspipeline nach
Europa, ja die ganze Anlage zerstört. Wie einer der
interviewten Zivilisten es ausdrückte: Das ist Terror
und geradezu lächerlich! Man nimmt ihnen die Arbeitsplätze durch Zerstörung und
behauptet scheinheilig, genau die Menschen beschützen zu wollen. Wie
offensichtlich kann eine Lüge sein?“
Mittlerweile sind die amerikanischen Wähler „mit breiter Mehrheit gegen
diesen Krieg“, wie der US-Kongressabgeordnete Dr. Ron Paul schreibt. Erst kürzlich hatte er mit anderen republikanischen und
demokratischen Kollegen „Klage gegen die Regierung Obama wegen des illegalen
Kriegs gegen Libyen“ eingereicht. Dazu schrieb er
weiter:
„Mit einer bemerkenswerten Dreistigkeit übermittelte die Regierung dem
Kongress dann ihre Antwort auf die wachsende Besorgnis über diesen Missbrauch
ihrer Befugnis zur Kriegführung. Sie argumentierte in knappster Form, in diesem
Fall käme die War-Power-Resolution nicht zur Anwendung, weil sich die
amerikanischen Streitkräfte nicht in Feindseligkeiten befänden, da Libyen
militärisch so schwach sei, dass es sich nicht wehren könnte! Über diese
Antwort könnte man nur lachen, wenn die Angelegenheit nicht so schrecklich wäre.
Diese Regierung will uns glauben machen, dass es dort
keine reale Gewalt gäbe, weil das Opfer nicht zurückschlagen könne? …. Erinnern
wir uns an die Ursprünge dieser Angriffe auf Libyen.
Die Regierung Obama behauptete nicht, der libysche Machthaber sei dabei, seine
Zivilbevölkerung zu töten. Sie erklärte stattdessen, Libyen werde vielleicht in
Zukunft damit beginnen, seine Zivilbevölkerung zu ermorden. Man muss das
Gaddafi-Regime nicht verteidigen – und ich tue das sicherlich nicht –, um
dieser fadenscheinigen und gefährlichen Begründung der Verletzung der
Souveränität eines anderen Landes zu widersprechen.“
Natürlich kostet dieser „Nicht-Krieg“ ziemlich viel Geld: „Bis
Ende September rechnet die Regierung mit Gesamtkosten von 1,1 Milliarden Dollar
(umgerechnet 770 Millionen Euro). … Der kleinste Einzelposten ist die
humanitäre Hilfe: eine Million Dollar.“
Obwohl Deutschland an dem Krieg gegen Libyen nicht teilnimmt, hilft es doch der
Nato mit Waffentechnik für den Libyen-Krieg, wie der Spiegel in einem mit „Geheimabsprache“ überschriebenen Artikel mitteilte (siehe
dazu auch hier). Aber da Deutschland sowieso drittgrößter
Waffenexporteur der Welt (nach
Amerika und Russland) ist, wird mancher wohl sagen:
Warum nicht auch mal für einen Krieg gegen Libyen Waffen verkaufen?
Mittlerweile sind wohl viele Amerikanischer aufgewacht
und sind „mit breiter Mehrheit gegen diesen Krieg“, wie der US-Kongressabgeordnete Dr. Ron Paul schreibt:
„In Libyen sind wir nun mit dem möglichen Einsatz von mit Uran
angereicherter Granaten konfrontiert, wir sehen die zerstörte Infrastruktur,
wie sehen zerstörte Universitäten, wir sehen alle diese »Kollateralschäden«.
Sieht so eine Intervention aus humanitären Gründen aus?“
Zu dieser Thematik hier ein Interview, das Webster Tarpley bei Alex
Jones gegeben hat.
Webster Tarpley ist einer der der mutigsten und aktivsten investigativen
Journalisten im Kampf gegen die Machenschaften einer Finanzelite auf dem Wege,
die Welt und alle Menschen darin unter ihre Herrschaft zu bringen. Er befindet
sich im Moment in Libyen und berichtet aus nächster Nähe (Tripolis) über die
Zustände und Hintergründe dort. Ich habe den Bericht
übersetzt, gekürzt und an verschiedenen Stellen in
eine erläuternde Form gebracht. Das Interview widerlegt ein weiteres Mal (s.
dazu auch hier auf Umkreis-Online) die Darstellungen der Mainstream-Medien eines gewissenlosen und “irren”
Diktators Gaddafi, der sein Volk unterdrückt, und dessen Volk unbedingt befreit
werden müsse. Es illustriert im Gegensatz dazu den
rücksichtslosen und mörderischen Rechtsbruch der UN-Resolution
seitens der USA, England und Frankreich.
Alex Jones: Du hast
eine Menge Mut, mein Freund, Warum bist du dort? Was
beobachtest Du? Wessen wirst Du Zeuge in Tripolis, in in
einer Zeit, da die Globalisten sich für den Bodenkrieg vorbereiten?
Webster Tarpley: Nun,
ich bin auf einer Art von Pfadfinder Mission, Alex. Vielen Dank für die
Möglichkeit, in deiner Sendung zu sprechen. Die Idee ist,
hier hinzukommen und zu sehen, was eigentlich hier geschieht. Und es gibt eine
Anzahl von Leuten hier hinkommen, zum Beispiel Cynthia McKinney, Wayne Madsen,
eine eine Anzahl von Akademikern aus den Vereinigten Staaten wurden eingeladen,
andere Leute wurden eingeladen, es gibt also einen bescheidenen Fluss von
Menschen, die hinkommen und im Grunde genommen eine Pfadfindermission
vollbringen. Und ich denke, dies sind Dinge, die die
Leute wissen sollen. Was hier vorgeht (mit diesem Krieg gegen Libyen; Anmerkung
IH) ist ein sehr, sehr extremer Fall von Imperialismus, was man die Neue
Weltordnung nennen könnte, was man als das Wetterleuchten derselben am Horizont
auch bezeichnen könnte.
Ich möchte einfach einige Impressionen mitteilen,
was geschieht, wenn man hier hinkommt. Man kann nicht auf dem gewöhnlichen Wege
kommen mit einem Flugzeug, oder mit einem Boot von
Italien. Es gibt diese Flugverbotszone. Es gibt keinen gewerblichen Flugverkehr. Und auf die
libyschen Fischerboot entlang der Mittelmeerküste wird von Seiten der USA aus
geschossen von Predator Drohnen aus, wenn sie auf das Meer fahren und versuchen, etwas Fisch zu bekommen für die Mahlzeiten
der Menschen. Das Essen hier ist exzellent – aber es
basiert eben sehr stark auf Fisch. Was also geschieht, ist
dass man reinfährt mit dem Auto, gewöhnlich über die tunesische Grenze. Und das
erste, was man sieht, dass sind diese Checkpoints, diese Kontrollpunkte an
vielen Stellen, alle 5-10 km. Wir durchliefen ungefähr 40 oder sogar 50 dieser
Kontrollstellen. Man fährt also in der Nacht durch die nordafrikanische Wüste
fährt, durch die libysche Maghreb-Wüste, die Straßen sind voller schwerer
Lastwagen, denn es gibt einen Handel, diese Sanktionen sind nicht so streng,
wie manche Menschen denken. Und man kommt zu diesen Kontrollpunkten.
Das ist zum Teil die libysche Armee, aber Sie werden auch ergänzt durch
Freiwillige, und viele von ihnen sind weibliche Freiwillige, und eine ganze
Menge sind schwarze weibliche Freiwillige. Und was du sehen kannst, ist, dass Gaddafi hat eine sehr ernst zu nehmende Basis an
Unterstützung hat.
Alex Jones: Gaddafi
verteilte nun 2 Millionen Maschinengewehre und Handgranaten, und wenn die US-
und NATO-Streitkräfte kommen im Oktober, dann wird es ein absolutes Blutbad
geben.
Webster Tarpley: Ich
denke, das ist sehr wichtig, Alex. Das ist etwas, worüber sie uns etwas erzählt haben. Es wurden
ein bis 2 Millionen Kalaschnikows ausgegeben, diese Sturmgewehre, so wie du
gesagt hast. Das ist einen Volkskrieg! Wenn jemand
wirklich ein Diktator ist, dann kann er so etwas nicht
tun. Wenn Gaddafi in Wirklichkeit das wäre, was die US
Propaganda sagt, nun, sobald nun jeder ein Gewehr hätte, wäre es das Ende
dieser Regierung.
….
Nun, was diesen Krieg und diesen Kampf des Volkes
angeht: ich würde jeden warnen: eine Invasion von Lybien von der USA, der Nato
oder von wem auch immer ist eine unkalkulierbare Verrücktheit, es wäre einfach
ein Blutbad.
….
Bei all den Bombenangriffen, was bis jetzt gemacht wurde, bin ich sehr erstaunt
über die gelassene Haltung der libyschen Menschen. Normalerweise
würdest du denken, dass ein Ausländer eines Landes, das ein anderes Land
zerbombt, gelyncht wird. Aber nichts könnte weiter entfernt sein von der
Wahrheit als dieses. Es gibt einen enormes Interesse an Menschen, die von außerhalb kommen. Sie sind dankbar, dass sie dich hier haben können. Ich habe mit
einen Botschafter gesprochen, einem vornehmen älteren Mann, sehr kultiviert,
sprach perfektes Amerikanisch, perfektes Französisch, weiß, was in der Welt los
ist. Er sagte: wenn die Invasion (die angekündigten Bodentruppen im September
oder Oktober; Anmerkung IH) kommt, wir hier, mein Haushalt, meine Frau und
meine Kinder und die weitere Familie, wir würden militärisch schon klarkommen.
Wir haben genug Panzerfäuste, um ungefähr vier Panzer auszuschalten, und
Munition und Kalaschnikows, um uns um einige Züge (Teile einer Kompanie;
Anmerkung IH) zu kümmern. Und das ist nur eine
Familie. Du musst bedenken, die libysche Bevölkerung umfasst sechs Millionen
Einwohner, aber davon sind eine Million unter diesem Rat von Rebellen, unter
dieser Bande von Terroristen. ….
Alex Jones: Die
unter dem Kommando von Al Kaida stehen….
Webster Tarpley: Genau,
Al Kaida, das ist es (vergleiche dazu hier), die
übrigen 5 Millionen stehen loyal zur Regierung. Und zu den Institutionen, die
hier wirklich sehr erfolgreich waren, und die den
Lebensstandard sehr verbessert haben.
….
Libyen ist eine Stammesgesellschaft, jeder ist ein
Angehöriger des einen oder des anderen Stammes. Was das aber bedeutet ist, dass selbst wenn die Regierung ausgeschaltet worden
sein sollte, das Problem für die NATO nicht gelöst seinwird. Denn da gibt es
sofort eine Kampforganisation in Form der Stämme, und es gibt keinen Weg darum
herum, egal was Du tust, so lange hier nur jemand lebt.
Alex Jones: Und man
kann sie auch nicht alle kaufen ….
Webster Tarpley: Nein,
es gibt hier einen sehr starken Sinn für die Nation, für das eigene Land.
….
Wenn Du dir die Abstimmung anschaust im Repräsentantenhaus in Amerika, letzte
Woche, da war es 238 gegen 180 Stimmen mit Bezug darauf, das Geld für den
libyschen Krieg abzudrehen. 238 Abgeordnete stimmten also für den Krieg in
Libyen, und 180 stimmten für kein Geld und damit keinen Krieg. Das bedeutet
ganz einfach: wenn man 30 Stimmen herüberbekommen würde von den Kriegsanhängern
zur Friedensgruppe, dann könnte man die Geldunterstützung beenden. Das ist wirklich einen Versuch wert. Ob nun die Leute von der
Tea-Party sind oder von den Konservativen, von den Demokraten, sie müssen
realisieren, dies ist Al Kaida, also die Leute, die Bengasi steuern und Dharna
und Tobruk, das sind Terroristen, das sind Veteranen aus dem Irak und
Afghanistan.
Alex Jones: Der
Anführer der Rebellen gibt zu, er hätte Amerikaner im Irak getötet, und wir
sollen nun unpatriotisch sein, weil wir nicht diese Al
Kaida in Libyen unterstützen….
Webster Tarpley: So ist es. – Und das andere sind diese
Massaker und Gräueltaten unter dem Rebellen-Regime an den Schwarzafrikanern von
Somalia oder aus dem Tschad. Allein dieses sollte genügen, um den gesamten
farbigen Teil der Kriegspartei im Repräsentantenhaus in die Friedensfraktion zu
bringen.
….
Und dann gibt es diesen großartigen von Menschen gemachten
Fluss hier in Libyen. Und in der Tat, wenn man über Revolution spricht,
jeder hier in diesem Land würde sagen: Gaddafi und seine Regierung, das ist die
Revolution! Das ist die antikoloniale, anti-
imperialistische Revolution! Das bedeutet etwas. Diese
Leute in Bengasi, das sind Monarchisten, dies sind
religiöse Dunkelmänner, da ist die muslimische Bruderschaft (Muslim
Brotherhood; Anmerkung IH) und Al Kaida. Ich möchte sagen: das was man selbst
über den militärischen Fortschritt dieser Welt, das ist
einfach Unsinn.
Ich möchte noch einmal
zurück kommen auf diese Checkpoints, Kontrollpunkte in der Nacht. Denn ich möchte, dass dies die Menschen verstehen: Wenn du verstehen
willst, wo die Frontlinie des Kampfes dieser
Zivilisation ist, dann sind es diese libyschen Soldaten und Freiwilligen,
Frauen und viele andere, die dort in der Nacht stehen. Und die einzige Hoffnung
der Rebellen ist, Terroristen in die Stadt von
Tripolis herein zu bekommen. Aber sie müssen sie durch diese
Kontrollpunkte hindurchbekommen. Und sie werden nicht zu erfolgreich
sein, denn es gibt Kontrollpunkte alle fünf oder 10
km. Für die meisten Menschen ist es ein mühsamer Prozess, dadurch zu kommen,
aber sie tun es trotzdem. Und noch einmal: die Unterstützung (für Gaddafi)
erscheint für mich in der Tat ungebrochen. Keiner hier
wird das NATO-Kommando oder diese bengasischen
Rebellen herein lassen. Eine Menge von diesen Leuten In
Bengasi, stellte sich heraus, waren eigentlich Ausländer. Von Afghanistan,
Pakistan oder von wo immer sie herkamen. Einige sind aus Ägypten.
….
Ich möchte noch einmal zurückkommen auf diese Versuche,
Gaddafi zu töten. Ich habe nun Gaddafis Liegenschaften
besucht, seine Villa, sozusagen. Was die NATO offenbar benutzt, das sind
Geschosse, die in acht Untereinheiten zerfallen, es ist mehr als eine Cluster
Bombe, es ist gewaltiger, stärker, diese Geschosse sind in der Lage, Zerstörungen
in der Größe eines Fußballfeldes anzurichten, aber sie zerstören schwere, sehr
stabile Gebäude. Ich war also in Gaddafis Villa. Ein
paar Worte darüber: man geht in diesen Raum hinein, in denen Gaddafi
afrikanische Führer empfängt oder wo andere
diplomatische staatliche Ereignisse stattfinden. Er sieht aus wie ein Raum
einer normalen Familie in der Ober- oder Mittelklasse,
es gibt nichts Bombastisches darin, es gibt wirklich nichts Super-Luxuriöses.
Wenn du manchmal am Tag oder in der Nacht nach draußen gehst ins Freie, dann
hörst Du in der Luft diese Geräusche von den NATO-Flugzeugen, und du
realisiert, dass sie zu jeder Zeit fliegen und Menschen töten können, jeden
Tag. Wir hatten ziemlich Glück hier in Tripolis in den
letzten Tagen. Soweit wie ich sehen kann jedenfalls.
Es gab keine Bombardierungen hier in der Stadt, die Bombardierungen
konzentrieren sich in Brega, draußen bei der Kampflinie gegen diese
Terroristen, entlang der Küste des Mittelmeeres, aber man weiß hier: so
ungefähr um vier Uhr morgens, dies wird die Stunde des Wolfes genannt, dieses
ist die Zeit, wo die NATO-Killer zuschlagen können.
….
Eine andere Liegenschaft, die wir besuchten, sie befindet sich an einem Ort
genannt Sorman, 70 km westlich von Tripolis, und dies war die Wohnanlage eines
wichtigen Menschen, und sie haben versucht, auch ihn zu töten (daneben, dass
sie auch versuchen, Gaddafi zu töten in seinen Liegenschaften). Er ist einer
der anderen Generäle, die Gaddafi unterstützten in seinem Staatsstreich 1968-69
und half, die Monarchie in Libyen zu stürzen und einen modernen Staat zu
schaffen, denn dies ist es, was es hier ist. Dieser General
heißt Al Chweldi Al Chameidi. Er ist General.
Und in seinem ruinierten Wohnkomplex kannst du einen Bild sehen von ihm, wie er
den ägyptischen Präsidenten Nasser trifft früher, anscheinend in den sechziger
Jahren. Also dies ist ein anderer von diesen
Top-Leuten hier in Libyen. Die NATO-Bomber hatten versucht, Ihnen zu töten. Es ist eher eine Politik des Umbringens, des Mordes, der Körperverletzung.
Und dieser Besuch war für mich eines der bewegendsten,
herzzerreißend Ereignisse, die ich auf dieser Reise bis jetzt erlebt habe. Sein
Sohn ist Chalid Al Chweldi, er ist ein Ingenieur,
ausgebildet in den USA, spricht Englisch so gut wie jeder andere auch. Und was
geschehen ist mit ihnen war, dass seine Frau getötet wurde, und seine zwei
Kinder sind getötet worden, eines seiner Kinder war ein vierjähriges Mädchen,
die bald ihren fünften Geburtstag haben sollte am 28. Juni,
das andere Kind war ein vierjähriger Junge. …. also zehn Menschen sind
hier insgesamt getötet worden, um zwei oder drei Uhr am Morgen, wenn die NATO
ihre feigen Angriffe aus 40.00 Fuß Höhe gegen wehrlose Frauen und Kinder
fliegt. Und die Krönung dieser Heuchelei und
Verdorbenheit ist: die NATO behauptet, diese Liegenschaften, die sie angreift,
seien militärische Anlagen. Ich bitte Dich, wir haben hier in diesen Schutt geschaut, ….. ich denke es ist
erschreckend, es ist abscheulich, als ein Amerikaner bist du damit
konfrontiert, was deine Regierung in deinem Namen mit deinem Steuergeld tut.
Und ich denke, es ist Zeit, etwas zu tun. Das wenigste, was man tun kann, ist, dass es eine Untersuchung
gibt. Man muss zu diesen Regierungsvertretern gehen und sagen, dieser Krieg mit
Libyen muss aufhören
….
Worum es geht ist folgendes: die UN-Resolution sagt es
geht um die Verteidigung der Bürger. Die Flugzeuge der NATO würden fliegen, um
bewaffnete Terroristen oder terroristische Banden zu
kämpfen. Aber sie töten Zivilisten.
….
Der Bischof von Tripolis Giovanni Martinelli, er kontaktiert immer wieder den
Vatikan und hat mit dem Papst gesprochen über diese Situation hier, und
Martinelli ist sehr erschreckt über diesen Krieg. Er
sagt, wie kann man erwarten, Frieden zu bringen mit Bomben. Er sagt auch: Man
muss realisieren, dass Gaddafi volle religiösen Freiheit zugelassen hat. Die
römisch-katholische Kirche kann hier handeln in vollständiger Freiheit. Es gibt Nonnen, sie haben Krankenhäuser, sie haben soziale Dienste.
Es gibt viele eingewanderte Arbeiter hier aus den Philippinen. Die Bediensteten
der Krankenhäuser hier, von denen es einige gibt, und sie sind
in der Tat sehr gut, die meisten die dort arbeiten sind Philippinos und die
meisten sind katholisch. Also die katholische Gemeinde hier war einmal
italienisch, aber nun sind es Philippinos.
…..
Ich denke, wenn die Nato wirklich diese absoluten strategische Wahnsinn einer
Invasion von Bodentruppen zulässt, würde sie außergewöhnlich hohe Verluste
erleiden, ihr Angriff würde zusammenbrechen mit großen Verlusten, und sie
würden gefangen in einem Sumpf mit offenem Ausgang. Vielleicht wird das
schließlich zum Kollaps des Obamaregimes führen, zudem würde es sicher zu dem
Zusammenbruch des Sarkozy- und des Cameron-Regimes führen, und den anderen
Leuten in Europa. Die beste Möglichkeit, die wir wahrscheinlich hier in den
Vereinigten Staaten haben, um den hier ein Ende zu setzen, ist – noch einmal:
bewegt diese 30 Stimmen von den Kriegsbefürworter zu den Kriegsgegnern, und es
wird dann noch viel mehr illegal sein, als es jetzt schon ist, diesen Krieg zu
führen. Andere sagen: aber das ist doch nur das
Repräsentantenhaus, was kann denn das Repräsentantenhaus schon tun? Doch, es
gibt eine Sache, die es tun kann, und das ist die
Amtsenthebung. Vielleicht sollte dieses ins Auge
gefasst werden. Obama verletzt den War Powers Act! Dies ist
eine Frage, die geht um Leben und Tod. Dabei handelt es sich nicht um Monica
Lewinsky, oder irgend so etwas Belangloses, es geht um
Leben und Tod, und um Krieg oder Frieden. Obama muss wirklich seines Amtes
enthoben werden. Und noch einmal: ich möchte die Verdorbenheit von Obama mit
der sehr guten Auffassung dieses italienische Bischof Martinelli in Vergleich
setzen. Letzterer sagte: Bomben und Christentum gehen nicht zusammen. Sie sind unverträglich, man kann nicht eine menschliche
Zivilisation in der heutigen Welt auf Bomben begründen, auf eine Politik des
Bombardements.
…..
Das andere, was so verwundert an dieser NATO-Position ist, dass sie und
Sarkozy, dieser Westentaschendiktator von eigenen Gnaden – verdorben, die
Geschichte von diesem Burschen könnte nicht erzählt werden, ohne die Regeln des
FCC zu verletzen -
sagen, Libyen weigert sich zu verhandeln. Aber die
libysche Regierung sagt: kommt und verhandelt, wir freuen uns über Verhandlungen,
es gibt keine Vorbedingungen. Und die Antwort der Briten und
Franzosen ist: Nein, keine Verhandlungen! Dabei ist
der Dialog das tägliche Brot der arabischen Welt. Es ist
die charakteristische Eigenschaft dieser Zivilisation, dass es einen anhaltenden
Prozess des Verhandelns von Allem gibt. Es ist eine
tief verankerte kulturelle Neigung. Was sagt die Nato stattdessen: Nein, wir
wollen nichts davon!….
….
Gestern kam ein Schiff hier an im Hafen von Tripolis an. Ein wunderschöner
Hafen, er sieht ein wenig wie Baltimore aus, aber viel neuer – dies ist eine Stadt von mehr als 2 Millionen Menschen, das ist
also fast die Größe von Chicago – er ist sehr gross und modern verglichen mit
Tunis. Viel moderner. Und Leute mit denen ich hier
sprach – ich war bereits hier vor vor fünf und zehn
Jahren – sind ganz verwundert über die vielen neuen Gebäude, der Horizont ist
bedeckt mit Kränen, Gebäude gehen überall in den Himmel. Das viele Geld aus dem
Verkauf des libyschen Öls wird in einem signifikanten Maße weise
verwendet. – Nun kommt das Schiff. Das Schiff kommt aus
Bengasi. Und es trägt Flüchtlinge. Was für
Flüchtlinge? Flüchtlinge, die vor dem Terrorregime der
aufständischen Rebellen flüchten. Leute die nicht mehr in der Basis sein
wollen. Und sie wollen nun keinen Kummer mehr mit diesen Terroristen und Aufständischen haben. Sie kommen also
hierhin, nach Tripolis, verlassen das Schiff. Und ich sah die Washington
Post, ich sah die Associated Press, ich sah das ganze Mediengedränge hier. Ich
sah die Frau, die die Korrespondentin des ersten Programms des französischen
Fernsehens ist, sie kommt dahin, und sie versucht, eine Frau zu finden, die
eine islamische Burka trägt, also vollständig bedeckt ist. Was sie versucht zu
belegen ist: es sind diese Fundamentalisten, die
Bengasi verlassen und versuchen zu Gaddafi zu kommen. Aber das macht absolut
überhaupt keinen Sinn, es ist das umgekehrte …. und
daher ist es an der Zeit, ein Ende zu bereiten der Macht dieser kleinen
Goebbels, diesen kleinen Schleimbälle der Presse, der Zauber ist einfach
gebrochen, keiner kann ihnen glauben mehr, es sind Verrückte, Trottel, sie sind
einfach Idioten, ich denke, dies ist ziemlich klar. – Es gäbe noch viel mehr zu
sagen über die Dynamik diese Terroristen und wie sie arbeiten. – Die NATO verletzt
die Resolution in der UN wie verrückt. Sie fliegen Waffeln herein, sie haben
ein Flugzeug rein geflogen nach West-Libyen, mit speziellen Waffen an Bord, sie
versuchen das Gebiet entlang der tunesischen Grenze zu erobern, und natürlich
operieren Sie in Teilen des Landes, speziell von Bengasi aus Richtung Westen
….“
Quelle: http://tarpley.net/2011/07/08/aus-libyen-bericht-von-webster-tarpley/
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